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Praxis
Lübbert & Lazardzig
Psychotherapeutische Praxis für Kinder und Jugendliche,
Hilfe für Familien
Willkommen in unserer Praxis in Hamburg-Eppendorf. Gemeinsam finden wir Wege aus schwierigen Situationen und Problemen und stehen Euch und Ihnen als Familie dabei zur Seite. Wir sortieren dabei nach Dingen, die zu verändern sind, Dingen, die wir lernen möchten zu akzeptieren und versuchen dabei sorgsam das eine vom anderen zu unterscheiden.
Wir helfen
bei Problemen Jugendlicher, kindlichen Auffälligkeiten, traumatischen Erfahrungen, elterlichen Unsicherheiten, veränderten Lebensumständen, Erziehungsschwierigkeiten und mehr.
So wie wir uns bei medizinischen, technischen und anderen Problemen Hilfe holen, ist es auch bei diesen Schwierigkeiten oft hilfreich, professionelle Unterstützung zu bekommen. Wir können dadurch gute Bedingungen für eine gesunde und sozial kompetente Entwicklung des Kindes/ Jugendlichen schaffen und das familiäre gute Miteinander und Wohlbefinden fördern. Jugendliche, die sich zunehmend unabhängiger von der Familie entwickeln, bekommen Unterstützung und Hilfe bei Schwierigkeiten, die z.T. unüberwindbar scheinen.
Psychotherapie für Kinder & Jugendliche
bei Ängsten, Depressionen, traumatischen Erfahrungen, belastenden Umständen, Zwängen, psychischen Belastungen im Rahmen von chronischen Erkrankungen, Geschlechtsinkongruenz & Geschlechtsdysphorie, ADHS, Trichotillomanie, Skin Picking und anderen psychischen Problemen
Du suchst Hilfe für Deine momentanen Probleme, die Du alleine nicht in den Griff bekommst? Gründe dafür, dass es einem nicht gut geht, gibt es sehr viele. Vielleicht hast Du bisher niemanden gefunden, die/der Dir helfen kann oder Du möchtest weder mit Deinen Freund:innen noch mit Deinen Eltern darüber reden, sondern suchst eine neutrale Person. Einen ganz wichtigen Schritt zur Lösung Deiner Probleme hast Du bereits getan: Du hast Dir aktiv Hilfe gesucht!
Möchtest Du mehr über verschiedene Gründe für eine Psychotherapie, über den Ablauf oder die Kosten einer Therapie erfahren?
Individuelle Beratung für Eltern & Familien
bei Sorgen um die Kinder/ Jugendlichen, Erziehungsschwierigkeiten, veränderten Lebensumständen, elterlicher Überlastung, kindlichen & jugendlichen Auffälligkeiten und anderen Fragen.
Sie suchen fachliche Hilfe und Unterstützung für sich und Ihr Kind oder ein Arzt oder Beratungslehrer hat Ihnen dazu geraten, sich Unterstützung zu holen?
Tauchen Probleme auf bedeutet es nicht, dass Sie oder Ihr Kind versagt haben, sondern dass Umstände eingetreten sind, für die Ihre Familie professionelle Hilfe benötigt! Wir gehen davon aus, dass Eltern in der Regel versuchen, ihr Bestes zu geben. In der Psychotherapie suchen wir nicht nach "Schuld", sondern nach neuen Wegen, wie Sie alle aus der momentanen Sackgasse oder dem Teufelskreis herauskommen. Dabei werden wir die Fähigkeiten, Stärken und Ressourcen aller Beteiligten nutzen.
Möchten Sie mehr über verschiedene Gründe für eine Psychotherapie, über den Ablauf oder die Kosten einer Therapie erfahren?
Therapie
Verschiedene Therapieansätze unserer Arbeit im Detail erklärt
  Verhaltenstherapie
VERHALTENSTHERAPIE
VERHALTENSTHERAPIE - GEDANKEN, GEFÜHLE, ERLEBEN
Die VT ist eine wissenschaftlich fundierte und validierte Technik, welche von den Krankenkassen finanziert wird..
Die Verhaltenstherapie beinhaltet eine Problemanalyse, um die Problematik (Auslöser, Konsequenzen, Aufrechterhaltenes) gemeinsam und transparent gut zu verstehen und individuelle Ressourcen zu identifizieren. Durch gezielte Therapieplanung und Auswahl von Methoden (u.a. „Verhaltensübungen“) soll vor allem der Leidensdruck verringert und die Handlungsfähigkeit erweitert werden, sowohl bei den Kindern und Jugendlichen als auch bei den Eltern.
Es gibt drei Arten (oder auch "Schulen") von Psychotherapie, welche von den Krankenkassen finanziert werden. Eine davon ist die Verhaltenstherapie (VT). Die VT ist eine wissenschaftlich fundierte und validierte Technik..
In den theoretischen Hintergrund der VT werden stetig neue Erkenntnisse aus der psychologischen und medizinischen Wissenschaft integriert. Der Kerngedanke ist, dass jedes Verhalten, problematisches wie auch gesundes, gelernt wird. Das heißt also, dass problematische Verhaltensmuster auch wieder "verlernt" bzw. durch angemessenere Verhaltensweisen ersetzt werden können. "Verhalten" ist dabei nicht allzu eng zu verstehen sondern beinhaltet das Erleben, die Gedanken und die Gefühle der Menschen. Man geht davon aus, dass sich Verhalten, Gedanken und Gefühle wechselseitig beeinflussen. Um problematische Verhaltensweisen zu verändern, bzw. Störungen reduzieren oder heilen zu können, muss man sie zunächst durch eine "Problemanalyse" am Anfang der Therapie gut verstehen, die Auslöser und Konsequenzen des problematischen Verhaltens auf allen Ebenen erfassen. Dabei ist es besonders wichtig herauszufinden, durch welche Faktoren dieses Verhalten aufrechterhalten wird und welche Faktoren helfen können, gesundere Verhaltensweisen zu erlernen.
»jedes Verhalten, problematisches wie auch gesundes kann erlernt aber auch verlernt werden«
»jedes Verhalten, problematisches wie auch gesundes kann erlernt aber auch verlernt werden«
  Schematherapie
SCHEMATHERAPIE
SCHEMATHERAPIE
Schemata werden als Lernergebnis emotionsintensiver psychosozialer Schlüsselsituationen verstanden, die sich aus Erinnerungen, Kognitionen, Emotionen und Körperreaktionen zusammensetzen..
In der Schematherapie analysieren wir gemeinsam individuelle Schemata, die die aktuelle Reaktion auf bestimmte Situationen bestimmen, z.T. aber nicht mehr angemessen sind. Wir würdigen die frühere Angemessenheit der Reaktion in den damaligen Situationen und stärken/ entwickeln gesündere, „cleverere“ und angemessenere Reaktionen.
Schemata werden als Lernergebnis emotionsintensiver psychosozialer Schlüsselsituationen verstanden, die sich aus Erinnerungen, Kognitionen, Emotionen und Körperreaktionen zusammensetzen..
Erwachsene und Kinder reagieren daher in einer bestimmten Art und Weise auf Situationen, die den erlebten intensiven damaligen Situationen ähneln. Dabei sind diese Reaktionen oft nicht mehr angemessen oder zielführend, sondern im Gegenteil dysfunktional.
Die Schematherapie versteht sich als eine integrative Therapieform, die psychodynamische, hypno- und gestalttherapeutische Konzepte in die Kognitive Verhaltenstherapeutische Therapie integriert. Es werden dabei die therapeutische Beziehung zum Kind und zu den elterlichen Bezugspersonen genutzt und emotionsfokussierenden Methoden wie Finger- und Handpuppenarbeit, Imaginationsübungen, Stuhldialoge und andere Techniken eingesetzt.
»Maladaptive Schemata vermeiden, schwächen, reduzieren oder heilen ist unser Ziel in der Schematherapie«
Ziel der Schematherapie ist es, maladaptive Schemata zu vermeiden, schwächen, reduzieren oder heilen und in einen funktionaleren gesunderen Modus wechseln zu können. Auch die Eltern und Bezugspersonen werden darin gestärkt und stabilisiert eigene dysfunktionale, maladaptive emotionale und verhaltensbezogene Muster im Umgang mit dem Kind zu erkennen, zu entmachten und/oder abzubauen.
»Maladaptive Schemata vermeiden, schwächen, reduzieren oder heilen ist unser Ziel in der Schematherapie«
  EMDR
EMDR
EMDR - DESENSIBILISIERUNG DURCH AUGENBEWEGUNG
»Eye Movement Desensitization and Reprocessing«, bedeutet Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung.
EMDR (Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegungen) ist eine bewährte und anerkannte Therapiemethode für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, die eine oder mehrere belastende Erfahrungen gemacht haben und dadurch psychisch beeinträchtigt sind. Durch die EMDR gestützte Nachbearbeitung der beunruhigenden Erinnerungen findet eine deutliche Entlastung und Verbesserung der zusammenhängenden Symptome oft bereits nach kurzer Behandlungsdauer statt.
»Eye Movement Desensitization and Reprocessing«, bedeutet Desensibilisierung und Verarbeitung durch Augenbewegung.
Ziel der EMDR Methode ist es traumatische Erlebnisse nachzubearbeiten und die Integration in die Lebensgeschichte zu ermöglichen. Die belastenden Ereignisse können dann u.a. mit einer angemessenen
Gefühlsbeteiligung erzählt werden, es treten keine Dissoziationen dabei mehr auf, man wird nicht mehr von dem Geschehen kontrolliert, sondern kann wieder wählen, inwieweit man sich damit auseinandersetzen möchte. Ende der 80er Jahre wurde diese Psychotherapieform zur Behandlung von Traumafolgestörungen von Dr. Francine Shapiro (USA) entwickelt. Die Wirksamkeit von EMDR ist durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass sich 80 Prozent der Patientinnen und Patienten nach der Behandlung einer einfachen posttraumatischen Belastungsstörung mit EMDR sich bereits nach wenigen Sitzungen deutlich entlastet fühlen– . Ein zentrales Element der EMDR-Behandlung ist die Nachverarbeitung der belastenden Erinnerung unter Nutzung bilateraler Stimulation: Die Patientin bzw. der Patient folgt den Fingern der Therapeutin mit den Augen, während diese ihre Hand abwechselnd nach rechts und links bewegt. Diese Stimulation unterstützt das Gehirn, die eigenen Selbstheilungskräfte zu aktivieren und die belastenden Erinnerungen zu verarbeiten.
»Durch bilaterale Stimulation die eigenen Selbstheilungskräfte aktivieren«
  ACT
ACT
ACT - AKZEPTANZ & COMMITMENT-THERAPIE
ACT steht für »Akzeptanz & Commitment-Therapie«, es geht worauf die Abkürzung im englischen hinweist ums »Handeln«.
Es geht um »achtsames& und wertegeleitetes Handeln. Wichtig ist, Herauszufinden, welche Werte das eigene Handeln leiten sollten. Wir wollen herausfinden, was für den einzelnen wirklich zählt, um das Verhalten entsprechend der Art von Mensch, der man sein möchte, zeigen zu können. Wie will man sich selbst und andere um sich herum behandeln, wofür möchte man eintreten? Gerade im Jugendalter und Jungerwachsenenalter ist diese Fragestellung besonders bedeutsam, da es eine Autonomieentwicklung bedeutet, die eigenen Werte zu definieren.
ACT steht für »Akzeptanz & Commitment-Therapie«, es geht worauf die Abkürzung im englischen hinweist ums »Handeln«.
Es geht um »achtsames« & und wertegeleitetes Handeln. Wichtig ist, Herauszufinden, welche Werte das eigene Handeln leiten sollten. Wir wollen herausfinden, was für den einzelnen wirklich zählt, um das Verhalten entsprechend der Art von Mensch, der man sein möchte, zeigen zu können. Wie will man sich selbst und andere um sich herum behandeln, wofür möchte man eintreten? Gerade im Jugendalter und Jungerwachsenenalter ist diese Fragestellung besonders bedeutsam, da es eine Autonomieentwicklung bedeutet, die eigenen Werte zu definieren.
Entwickelt wurde ACT in den 80er Jahren von Steven Hayes, beruhend auf der Bezugsrahmentheorie (einer Verhaltenstheorie der Kognitionen) wurde es kontinuierlich weiterentwickelt. Es geht darum menschliches Potential für ein reiches und sinnvolles Leben zu maximieren, während mit Leid, das das Leben unvermeidlich begleitet, zugleich effektiv umgegangen wird.
»Ziel ist es, uns ganz auf alles einzulassen, was wir tun, und die erfüllenden Aspekte des Lebens wertschätzen und genießen zu können.«
Bei der ACT wird davon ausgegangen, dass wir alle eine Menge Frustration, Enttäuschung Ablehnung, Verlust, Scheitern, Krankheiten, Verletzungen und Altern erleben. Es geht darum, die psychische Fähigkeit (»achtsame Kompetenzen«) zu trainieren, um mit schmerzlichen Gedanken und Gefühlen zweckmäßig umzugehen. Ziel ist es, uns ganz auf alles einzulassen, was wir tun, und die erfüllenden Aspekte des Lebens wertschätzen und genießen zu können.
»Ziel ist es, uns ganz auf alles einzulassen, was wir tun, und die erfüllenden Aspekte des Lebens genießen zu können.«
  Hypnotherapie
Hypnotherapie
HYPNOTHERAPIE - ALTERNATIVE WIRKLICHKEITEN KONSTRUIEREN
Mit Hilfe von Hypnose sollen durch kontrolliertes und fachlich kompetentes Handeln in erster Linie die Selbstverantwortung und Selbstkontrolle von Kindern und Jugendlichen erhöht werden.
In der Hypnotherapie wird die Aufmerksamkeit auf bestimmte Erlebnis- und Erfahrungsbereiche gerichtet. Gemeinsam entwickeln wir eine hilfreiche alternative Wirklichkeit. Geschichten zu erzählen oder gemeinsam zu lesen ist Teil der hypnotherapeutischen Arbeit. Kinder suchen sich für sie treffende und hilfreiche Informationen aus Geschichten oder für sie bedeutsame ganze Geschichten selber aus. Geschichten wenden sich an unbewusste Lösungsinstanzen unter Umgehung des bewussten Denkens.
Mit Hilfe von Hypnose sollen durch kontrolliertes und fachlich kompetentes Handeln in erster Linie die Selbstverantwortung und Selbstkontrolle von Kindern und Jugendlichen erhöht werden.
Da bei manchen Eltern negative oder gar bedrohliche Assoziationen mit Hypnose verbunden sind, die hinderlich für die unterstützende therapeutische Anwendung sind, ist es uns wichtig, Eltern über die Methode der Hypnotherapie zu informieren.
Hypnotherapeutische Methoden sind für Kinder und Jugendliche wirksame und geeignete Methoden. Voraussetzung für die Anwendung ist allerdings eine kompetente und sorgfältige Handhabung der Methoden, d.h. dies bedingt eine qualifizierte Ausbildung und eine verantwortungsvolle Anwendung.
Hypnotherapie/ Hypnose ist eine Methode, die Aufmerksamkeit auf bestimmte Erlebnis- und Erfahrungsbereiche zu richten. Sie ist eine gemeinsam geplante Strategie, die zu einer Trance führen kann, d.h. zu einem Zustand nach innen gerichteter (selbstbezogener) Aufmerksamkeit. Bei der Hypnotherapie mit Kindern und Jugendlichen wird die meist sehr gute Imaginationsfähigkeit in diesem Alter und das typische magische Denken genutzt. Die spezielle Fokussierung kann die
Imaginationskraft und Empfänglichkeit therapeutisch zielgerichteter induzierter Vorstellungen erhöhen. Die Hypnose kann man also verstehen als die Kunst, eine alternative Wirklichkeit zu konstruieren, welche die Patient:innen so lange und/ oder so intensiv als »wirkliche« Wirklichkeit
»Die Selbstverantwortung und Selbstkontrolle von Kindern und Jugendlichen erhöhen«
erlebt, bis sie in ihr genügend neue Erfahrung machen und diese in ihre normale Wirklichkeit integrieren kann, so dass sich hier bedeutsame Veränderungen ergeben. Die Vorstellungen können wie eine Brücke oder Krücke wirken, die genug in der Wirklichkeit abgestützt sind und die später dazu verhelfen soll, ohne Krücke zu gehen oder genug Selbstvertrauen für die Bewältigung des Alltags zu haben. Geschichten zu erzählen oder gemeinsam zu lesen ist Teil der hypnotherapeutischen Arbeit. Kinder suchen sich für sie treffende und hilfreiche Informationen aus Geschichten oder für sie bedeutsame ganze Geschichten selber aus. In der Therapie schaffen Geschichten hilfreiche Wirklichkeit und setzen eine verändernde Kraft frei. Geschichten wenden sich an unbewusste Lösungsinstanzen unter Umgehung des bewussten Denkens, mit seiner Tendenz sich vom Gewohnten und Befürchteten lähmen zu lassen.
»Die Selbstverantwortung und Selbstkontrolle von Kindern und Jugendlichen erhöhen«
Über uns
Wir sind zuständig für den Bereich Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie in der Psychotherapeutischen Praxisgemeinschaft Hamburg-Eppendorf
Dipl.-Psych. Karin Lübbert
Diplom-Psychologin und approbierte Psychologische Psychotherapeutin und Mutter von zwei Kindern.
Ich arbeite mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen sowie als Dozentin und Supervisorin im Weiterbildungsinstitut für Psychologen, dem (IVAH).
Dipl.-Päd. Tina Lazardzig
Approbierte Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin und Mutter von drei Kindern.
Ich arbeite psychotherapeutisch mit Kindern, Jugendlichen und Eltern sowie als Dozentin an Hochschulen und therapeutischen Ausbildungsinstituten.
Praxis-Hund Caillou
Unser Therapiepräsenzhund Caillou ist seit Beginn der Corona-Pandemie aufgrund von Hygienevorschriften leider nicht mehr in unserer Praxis.
Wir freuen uns mittelfristig wieder einen Präsenzhund in unser Praxis zu haben.
Die Praxis
Seit 2017 befinden wir uns in unseren schönen Räumen in Hamburg-Eppendorf
Gemeinsam mit unseren Kollegen verfolgen wir den Weg einer ganzheitlichen Praxis, in der sowohl Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene als auch Eltern behandelt werden können. Gemeinsamer Nenner ist dabei die Verhaltenstherapie. In unserer psychotherapeutischen Kinder- und Jugendlichen Arbeit geben wir den individuellen Ressourcen unserer Patienten und deren Eltern einen großen Stellenwert. Veränderungen in Denkweise und Alltag umzusetzen braucht neben Einsicht oft viel Zeit.
Viel Spaß mit farbenfrohen Einblicken in unsere Arbeit!
Gemeinsam mit unseren Kollegen verfolgen wir den Weg einer ganzheitlichen Praxis, in der sowohl Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene als auch Eltern behandelt werden können. Gemeinsamer Nenner ist dabei die Verhaltenstherapie, die mit unterschiedlichen Schwerpunkten der Kollegen praktiziert wird. In unserer psychotherapeutischen Kinder- und Jugendlichen Arbeit geben wir den individuellen Ressourcen unserer Patienten und deren Eltern einen großen Stellenwert. Gemeinsam machen wir uns auf die Suche nach den inneren "Löwen-"stärken und überlegen, wie wir diese nutzen können. Veränderungen in Denkweise und Alltag umzusetzen braucht neben Einsicht oft viel Zeit, ermöglichen dann jedoch einen guten weniger belasteten weiteren Lebensweg.
Viel Spaß mit farbenfrohen Einblicken in unsere Arbeit!
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Achtsamkeit
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Achtsamkeit
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Praxis
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Praxis
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Praxis
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Praxis
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Handpuppe
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Familienbrett
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Gefühlskarten
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Schematherapie
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Schematherapie
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Spiel
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Kreative Therapie
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Familie in Tieren
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Spiel
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Kreative Therapie
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Kreative Therapie
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Familie in Tieren
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Lebensfluß
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Ressourcen
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Therapie online
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Noch Fragen?
Hier klären wir die häufigsten Fragen, Missverständnisse, Klischees, Vorurteile und Mythen rund um Psychotherapie.
»Psychotherapie ist doch nur etwas für Verrückte oder?«
Nein, wenn wir psychische Probleme haben sind wir nicht verrückt!
Wenn wir psychische Probleme haben sind wir nicht verrückt, wir alle haben Macken und schwierige Eigenschaften, die uns das Leben manchmal mehr oder weniger schwer machen. Letztlich ist entscheidend, wie ausgeprägt diese sind und wie sehr wir unter einem bestimmten Zustand leiden. So wie wir nicht immer unheilbar oder chronisch körperlich krank sind, wenn wir zum Arzt gehen, können wir auch zum Psychotherapeuten gehen, wenn wir zu einem bestimmten Zeitpunkt Unterstützung brauchen.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch in Deutschland irgendwann im Laufe seines Lebens eine psychische Störung entwickelt liegt bei 42,6%. Pro Jahr erfüllt mehr als jeder 4. Mensch die Kriterien einer psychischen Erkrankung, im Jungerwachsenenalter sogar mehr als jeder 3. In den Medien berichten Prominente heutzutage von ihren psychischen Problemen oder man kennt selber jemanden persönlich, der psychotherapeutische Hilfe in Anspruch genommen hat oder nimmt. Somit ist es keine sonderliche Seltenheit psychische Probleme zu haben, sondern eher normal als „verrückt“ und es macht Sinn auch diese Probleme abklären zu lassen.
»Ich komm mit meinen Problemen schon selber klar!«
Schon mal versucht selber mit einem gebrochenen Bein klarzukommen? Das Handy selbst repariert?
Wir bilden uns oft ein, dass wir mit allem, was wir mit uns herumtragen, selber klarkommen müssen. Aber warum? Super, wenn wir ein Problem selber lösen können! Wenn nicht, ist es sinnvoll eine Fachfrau/ Fachmann einzuschalten. Und ganz im Gegenteil zu „Weichei“: Therapie bedeutet oft Konfrontationen, d.h. man muss sich mit sich selbst, seiner Familie etc. auseinandersetzen, wofür es eine Menge Mut bedarf. Manchmal erscheint es kurzfristig einfacher ungute Verhaltens- und Denkweisen beizubehalten, obwohl sie erheblichen Leidensdruck verursachen, letztlich ist dies eher eine Vermeidung der Auseinandersetzung und eine verpasste Chance auf Verbesserung der Lebensqualität. Wir sehen Psychotherapie eher in dem Sinne, dass wir Mut haben, Probleme anzupacken.
»Muss ich mich da auf die Couch legen und alles erzählen?«
Nein, wir sitzen gemütlich auf der Couch, auf dem Boden, auf Stühlen, wo auch immer wir uns am wohlsten fühlen.
Je nach Therapieverfahren kann das tatsächlich vorkommen, z.B. in der klassischen Psychoanalyse. Bei uns Verhaltenstherapeuten sitzen wir gemütlich auf der Couch, auf dem Boden, auf Stühlen, wo auch immer wir uns am wohlsten fühlen, wir sitzen aufrecht und schauen uns in die Augen! Und es stimmt, nur reden über das Problem hilft nichts, es führt zwar oft kurzfristig zu einer Entlastung, aber meist zu keiner Lösung und langfristigen Entlastung. Gespräche in der Psychotherapie sind deswegen oft so gestaltet, dass sie zu Lösungsvorschlägen führen, die dann ausprobiert und eingeübt werden. Das Gespräch mit einer neutralen Person kann oft helfen, auf neue Lösungsideen aufmerksam zu werden. Gemeinsam betrachten wir die Lösungsmöglichkeiten kritisch und bewerten, ob sie einem persönlich helfen.
»Bei Hypnotherapeuten bekomme ich eine Gehirnwäsche!«
In der Hypnotherapie findet keine Gehirnwäsche statt, es geht lediglich um das Nutzen einer fokussierten Aufmerksamkeit, nicht um eine negative Beeinflussung oder Manipulation!
Psychotherapeuten geht es nicht darum Patienten möglichst viele Störungen anzuhängen, ohne dass der Patient es merkt. Wir haben das Ziel, dass es den Patienten nach der Behandlung besser geht!
Die Vorstellung, dass Psychotherapeuten in Wahrheit Hellseher*innen mit übersinnlichen Kräften sind ist völlig falsch. Psychotherapeut*innen sind auch nur Menschen, die auf das angewiesen sind, was Ihnen erzählt wird, deswegen fragen wir viel nach. Wir müssen uns erst einmal ein Bild verschaffen, von dem Menschen, der vor uns sitzt. Wir haben zwar viel Fachwissen und eine gewisse Menschenkenntnis, du kannst aber auch wie gedruckt lügen, Fraglich ist nur, ob dir das viel nützt. Wenn du bestenfalls einen völlig anderen Eindruck erzeugst, kann dir niemand wirklich helfen und der Therapieerfolg ist gleich null!
Auch in der Hypnotherapie als spezielle Therapieform findet keine Gehirnwäsche statt, es geht lediglich um das Nutzen einer fokussierten Aufmerksamkeit, nicht um eine negative Beeinflussung oder Manipulation! Der therapeutische Prozess ist immer interaktiv, d.h. wir forschen gemeinsam, wo Schwierigkeiten herkommen, welche Symptome sie auslösen und wie man diese überwinden kann!
»Zur Psychotherapie muss man jahrelang hingehen!«
Wir bieten so viel Hilfe wie nötig, aber auch so wenig wie möglich, da wir grundsätzlich an die vielfältigen Ressourcen unserer Patient*innen glauben.
Wir klären im Erstgespräch in der Regel den Bedarf, ob z.B. eine Beratungsstelle, eine Gruppe oder eine andere Unterstützungsform anstelle einer Psychotherapie sinnvoller ist. Eine Psychotherapie ist nur eine Möglichkeit der psychologischen Hilfe. Die Länge einer Therapie richtet sich nach den Bedürfnissen der Patienten. Wenn sich Patienten wieder sicher fühlen und ihren Alltag ohne erheblich belastende Probleme und ohne starken Leidensdruck alleine bewältigen können, ist es Zeit die Therapie zu beenden. In den meisten Fällen vereinbaren wir eine schrittweise Beendigung, damit das Ende nicht so abrupt ist.
»Ich muss aufpassen, sonst komme ich noch in die Klapse.«
Nein, die meisten alltäglichen Probleme werden am besten genau dort gelöst, wo sie sichtbar werden: im Alltag.
Psychotherapie findet nur in ganz besonderen Fällen stationär, also in einer Klinik statt. Diese Fälle zeichnen sich meist dadurch aus, dass für die Patienten zu Hause eine starke Gefahr besteht, sie das alltägliche Leben nicht mehr bewältigen können oder sie aufgrund Ihrer Krankheit ihr Umfeld gefährden. Patienten, die mit Selbstmordgedanken spielen und schon konkrete Pläne geschmiedet haben, werden oft zum Selbstschutz in die geschützte Umgebung einer Klinik verwiesen. Ein Klinikaufenthalt kann auch im Laufe des therapeutischen Prozesses gemeinsam als Chance definiert werden, also eine freiwillige Entscheidung, die durchaus Sinn machen kann, z.B. wenn man seinen Alltag nicht mehr bewältigt bekommt, Abstand braucht, gar nicht mehr zur Ruhe kommt… Dennoch gilt grundsätzlich: Die meisten alltäglichen Probleme werden am besten genau dort gelöst, wo sie sichtbar werden und eine Belastung darstellen: im Alltag.
»Und dann muss ich Tabletten nehmen, die mich verändern.«
Nein, nur ein Arzt*in darf in Deutschland Medikamente verschreiben. Bei uns wirst du also niemals ein Rezept erhalten.
Hier liegt ein großer Trugschluss vergraben, denn es gibt bereits bei der Unterscheidung von Psychotherapeut*in und Psychiater*in Unklarheiten. Ein Psychotherapeut hat Psychologie studiert, ein Psychiater Medizin. Letzter ist somit Arzt und nur ein solcher darf in Deutschland Medikamente verschreiben. Bei uns wirst du also niemals ein Rezept erhalten. Auch ein/e Psychiater*in wird Dir nicht zwangsläufig Medikamente aufdrängen, wenn dies nicht sinnvoll ist. Bei einigen Krankheitsbildern sind Medikamente tatsächlich das Mittel der Wahl, z.B. bei schizophrenen Erkrankungen. Es kann auch in anderen Fällen notwendig sein, vorübergehend eine medikamentöse Entlastung zu schaffen, damit die Psychotherapie gut greifen kann, einen schwer belastenden Zustand zu entlasten. Letztlich kann der mündige Patient jedoch immer mitentscheiden und meistens sind Medikamente nur ein Aspekt der Behandlung. Nach drei Wochen Bauchschmerzen würde man sich ja auch nicht damit zufrieden geben nur Schmerztabletten einzunehmen, sondern der Sache auf den Grund gehen wollen. Wir gehen der Sache gemeinsam durch Gespräche, dem Finden von Lösungswegen und begleiteten Übungen auf den Grund.
»Psychotherapie ist esoterischer Schmu!«
Nein, Psychotherapie ist eine anerkannte Wissenschaft, zu der in den letzten 50 Jahren intensiv geforscht wurde.
Deswegen wirst du mit stimmungsvoller Pan-Flötenmusik ins Wartezimmer geleitet, wo Räucherstäbchen Dich benebeln und bekommst erst einmal eine Klangschale in die Hand gedrückt... nicht ganz…. Psychotherapie ist eine anerkannte Wissenschaft, zu der in den letzten 50 Jahren intensiv geforscht wurde. Nur solche Therapieverfahren, deren Wirksamkeit in zahlreichen Studien eindeutig belegt wurde, werden von der Krankenkasse bezahlt, neben der Verhaltenstherapie, sind dies die Psychoanalyse, die tiefenpsychologisch orientierte und die systemische Therapie. Die Kriterien für eine Finanzierung durch die Krankenkassen sind streng, was nicht wissenschaftlich als wirksam bewiesen wurde, wird finanziell nicht übernommen. Begibst Du Dich also bei einem approbierten Psychotherapeuten in Behandlung, kannst Du sicher sein, dass die Methoden, die dieser anwendet, einen wissenschaftlich begründeten Nutzen haben.
»Da gehen nur Menschen hin, die keine Freunde haben!«
Wenn uns unsere Freunde, Familie oder Kollegen gute Ratschläge geben können und uns so über das Problem hinweghelfen können: wunderbar!
Aber was, wenn irgendwie niemand so richtig weiß, was los ist? Manches zu peinlich ist, um es den Freunden zu erzählen? Man die Lieben nicht belasten möchten? Man selber nicht mal weiß, was eigentlich los ist? Wäre es dann nicht super, jemanden an der Seite zu haben, der extra studiert hat, um zu wissen, wie man herausfindet was los ist und uns dann sogar hilft, das Problem zu lösen? Außerdem muss man nicht befürchten, den Therapeuten zu sehr zu belasten oder eine Gegenleistung o.ä. erbringen zu müssen, der Therapeut ist dafür ausgebildet und rechnet seine Arbeit mit der Krankenkasse ab.
»Psychotherapeuten haben selbst einen an der Waffel!«
Na klar! Auch Psychotherapeuten*innen sind Menschen mit Freunden, Familie und Mitmenschen.
Psychotherapeuten sind auch nur Menschen und sie haben Freunden, Familie und kennen andere Mitmenschen, d.h. sie kennen selber und bei nahen Menschen vielfältige psychische Probleme und haben daher ein gutes Einfühlungsvermögen. Sie sind jedoch im Gegensatz zu den meisten Menschen speziell ausgebildet für ein besseres Verständnis psychischer Störungen. Sie haben gelernt, wie man gemeinsam mit Patienten, Lösungsansätze für deren Probleme erarbeitet Insbesondere können sie Lösungsansätze finden, die den individuellen Ressourcen der Patienten entsprechen damit diese für den Betroffen gut umsetzbar sind. Psychotherapie ist immer Hilfe zur Selbsthilfe, wir unterstützen nach besten Kräften dabei, sich selbst zu helfen.
Kontakt
Vereinbaren sie mit uns ihren Termin für ein Erstgespräch.
Senden sie uns eine Anfrage über das Kontaktformular oder hinterlassen sie eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter. Wir rufen sie so schnell wie möglich zurück.
Patienten, die über die Terminservicestelle der Krankenversicherung kommen, möchten wir bitten, Ihren Termin per Mail zu bestätigen.
Telefonische Sprechstunde für Neuanfragen:
Montag 10-11 Uhr, Dienstag 9-10,20 Uhr, Donnerstag 9-10 Uhr
Vor unserem Ersttermin füllen Sie bitte den BEHANDLUNGSVERTRAG und die ERKLÄRUNG ZUM SORGERECHT aus und bringen diese zum Termin mit.
Wir bieten in Ausnahmefällen auch Therapie online an
Zur kurzfristigen Überbrückung von Quarantänemaßnahmen, Umzug, Krisenintervention aus der Ferne, ist es uns auch möglich auf einer gesicherten und zertifizierten (IPS und DSGVO) Plattform Onlinetherapie anzubieten bzw. zeitnah von Präsenz auf online zu wechseln
Kleine Geschichten
Geschichten zu erzählen oder gemeinsam zu lesen ist Teil unserer therapeutischen Arbeit in der Psychotherapie
Die Geschichte vom
Schmetterling
Die Geschichte vom
Elefant
Die Geschichte vom
Löwen
Der Schmetterling
Eine Geschichte für alle, die denken sie seien hilflos.
eine Mutter wurde als Tochter eines Bauernpaares in Entre Rios geboren. Sie war ein Landei, das unter allerlei Getier aufwuchs. Eines Morgens während sie durch den Wald streifte und herab gefallene Zweige als Ofenholz zusammensuchte, sah sie an einem angebrochenen Ast eine verpuppte Raupe hängen. Sie hielt es für sicherer, die arme Larve mit nach Hause zu nehmen, dort konnte sie sich liebevoll um sie kümmern. Zu Hause legte sie sie unter eine Lampe, damit sie es warm hatte, und rückte sie in die Nähe eines Fensters, damit sie genügend Licht bekam. Über Stunden wich meine Mutter ihr nicht von der Seite, um sie zu beschützen, und wartete auf den großen Moment. Nachdem sie bis zum Morgengrauen ausgeharrt hatte, sah sie, wie der Kokon aufriss und ein winziges haariges Beinchen herauslugte. Es war ein magischer Moment, und laut ihrer Erzählung glaubte meine Mutter, einem Wunder beizuwohnen. Aber plötzlich drohte sich das Wunder in eine Tragödie zu verwandeln. Der kleine Schmetterling schien nicht genügend Kraft zu haben, um die Haut seines Kokons zu durchstoßen. Sosehr er sich auch abmühte, es gelang ihm nicht, aus dem Löchlein in seinem durchscheinenden Häuschen zu kriechen. Meine Mutter konnte nicht tatenlos zusehen. Sie rannte in die Abstellkammer und kam mit einer feinen Pinzette und einer spitzen Schere zurück, die meine Großmutter für ihre Stickereien benutzte. Ganz behutsam, um das Insekt ja nicht zu verletzen, schnitt sie eine Öffnung in den Kokon, damit der Schmetterling sich aus seiner Umhüllung befreien konnte. Nach ein paar bangen Minuten gelang es dem Schmetterling, aus seinem Gefängnis auszubrechen und er taumelte dem Tageslicht entgegen.
Meine Mutter erzählte, wie sie voller Rührung das Fenster geöffnet habe, um den Neuankömmling zu seinem ersten Flug zu geleiten. Doch der Schmetterling flog nicht davon, nicht einmal, als sie ihn mit der Spitze der Pinzette anstupste.
Meine Mutter glaubte, er fürchte sich vor ihr, und ließ ihn am offenen Fenster zurück, fest überzeugt, er wäre bei ihrer Rückkehr nicht mehr da. Nachdem sie den ganzen Nachmittag über draußen gespielt hatte, kehrte sie in ihr Zimmer zurück und sah am Fenster ihren bewegungslosen Schmetterling liegen, die Flügel an den Leib gepresst, die Beinchen Richtung Decke gestreckt. Meine Mutter schilderte uns immer, wie sie das Insekt voller Sorge zu ihrem Vater trug, um ihm zu berichten, was vorgefallen war, und ihn zu fragen, was sie noch tun könne, um ihm zu helfen. Mein Großvater, der einer jener weisen Analphabeten war, wie es sie immer wieder auf der Welt gibt, strich ihr über den Kopf und sagte, sie könne nichts weiter tun, und tatsächlich wäre es hilfreicher gewesen, wenn sie etwas weniger geholfen hätte.
Ein Schmetterling muss sich selbst unter solcher Riesenanstrengung aus seinem Gefängnis befreien, damit er lebensfähig ist, denn in dieser Zeit, erklärte mein Großvater, schlägt sein Herz mit voller Kraft, und der Druck, der dabei in seinem winzigen Kreislauf entsteht, pumpt ihm das Blut in die Flügel, die sich dann ausbreiten und ihm das Fliegen ermöglichen. Der Schmetterling, der mit Hilfe meiner Mutter aus dem Kokon gekrochen war, konnte seine Flügel nicht entfalten, weil sie ihn nicht um sein Leben hatte kämpfen lassen. Meine Mutter sagte uns immer, wie oft sie uns gern den Weg geebnet hätte, sich aber an den Schmetterling erinnerte und uns unsere Flügel lieber aus eigener Kraft voll pumpen ließ.
Aus "Zähl auf mich" von Jorge Bucay
Mit freundlicher Genehmigung der S. Fischer Verlags GmbH, Frankfurt am Main,
Fischer Taschenbuch Verlag, 2012
Der Elefant
Veränderungen sind möglich! Dies ist eine kleine Geschichte für euch Kinder und Jugendliche und für Sie als Erwachsene.
ls kleiner Junge war ich ganz vernarrt in die magische Welt des Zirkus. Ich war begeistert davon, all die Tiere aus der Nähe betrachten zu können, die in einer Karawane von Stadt zu Stadt zogen. Alles an der Zirkusvorstellung fand ich zauberhaft und faszinierend, am allermeisten aber freute ich mich immer auf den Auftritt des Elefanten. Das riesige Tier stellte seine eindrucksvolle Größe, seine Geschicklichkeit und seine Stärke zur Schau. Ganz bestimmt konnte solches Mammutgeschöpf mit einem einzigen Ruck einen ganzen Baum ausreißen. Und dennoch… Zu meinem Erstaunen kettete das Zirkuspersonal den Elefanten an einen kleinen Pflock, der kaum eine Handbreit tief in den Boden geschlagen war. Mir kam das ziemlich seltsam vor. Na schön, die Kette war dick und schwer aber ein Tier, das kräftig genug war, eine Mauer einzureißen, hätte sich doch spielend leicht von diesem Pflöckchen befreien und weglaufen können. Was hielt den Elefanten zurück? Warum machte er sich nicht aus dem Staub?
Als ich sechs oder sieben war, glaubte ich noch, dass die Erwachsenen auf alles eine Antwort wissen. Also befragte ich meine Lehrer, meinen Onkel und meine Mutter nach dem Geheimnis des Elefanten. Sie erklärten mir, dass der Elefant sich nicht aus dem Staub machte, weil er gezähmt war. Logischerweise fragte ich weiter: "Und wenn er gezähmt ist und gar nicht wegläuft, warum muss er dann angekettet bleiben?" Auf diese zweite Frage wusste niemand eine Antwort.
Viele Jahre später lernte ich eines Abends einen sehr weisen Mann kennen, der lange durch Indien gereist war und mir half, die Antwort zu finden.
Der Zirkuselfefant war schon von klein auf, und zwar von ganz klein auf, an einen Pflock gekettet gewesen. Ich erinnere mich daran, dass ich die Augen schloss und mir den gerade zur Welt gekommenen Elefanten an seinem Pflock vorstellte. Ich stellte mir vor wie er Tag für Tag an der Kette zog und zerrte und versuchte, sich loszumachen… Ich sah ihn fast vor mir, wie er jede Nacht von der Anstrengung erschöpft einschlief und sich vornahm, es am nächsten Morgen gleich wieder zu probieren. Doch es nützte alles nichts: Der Pflock saß zu fest für ein so junges Tier, obwohl es ein Elefant war. Bis eines Tages, dem traurigsten Tag in seinem kurzen Leben, der kleine Elefant es schließlich hinnahm, dass er sich nicht befreien konnte, und sich in sein Schicksal fügte.
Auf einmal verstand ich, warum dieser große, mächtige Elefant, wie ich ihn aus der Zirkusmanege kannte, angekettet blieb: Er war fest davon überzeugt, dass er sich niemals von seinem Pflock würde befreien können. Dem armen Tier hatte sich sein Scheitern fest ins Elefantenhirn eingeprägt, und nie, niemals wieder hatte es seine Kraft unter Beweis gestellt…
Manchmal träume ich nachts, dass ich zu dem angeketteten Elefanten gehe und ihm ins Ohr flüstere: "Weißt du was? Wir sind uns ähnlich. Du glaubst, dass du manches nicht kannst, weil du es vor langer Zeit einmal ausprobiert und nicht geschafft hast. Aber mach dir klar, dass das eine Ewigkeit her ist und du heute viel größer und stärker bist als damals. Wenn du dich wirklich befreien willst, bin ich sicher, dass es auch klappt. Warum versuchst du es nicht einfach mal?"
Ab und zu denke ich beim Aufwachen, dass es mein Elefant eines Tages tatsächlich versucht und geschafft hat, sich vom Pflock loszureißen… Dann überkommt mich ein Lächeln, und ich stelle mir vor, wie das riesige Tier noch immer mit dem Zirkus herumreist, weil es ihm großen Spaß macht, den Kindern eine Freude zu bereiten, auch wenn es jetzt natürlich nicht mehr angekettet ist.
Aus "Wie der Elefant die Freiheit fand" von Jorge Bucay
Mit freundlicher Genehmigung der S. Fischer Verlags GmbH, Frankfurt am Main,
Fischer Schatzinsel 2010
Der Löwe
Mut tut gut! Vom Löwen, der sein Gesicht im Wasser sah
s war einmal ein Löwe, der in einer ständig vom Wind durchwehten Wüste lebte; die Teiche und Flussläufe, aus denen er trank, waren niemals ruhig und glatt, denn der Wind kräuselte die Oberfläche, die deshalb niemals etwas reflektierte. Eines Tages wanderte der Löwe in einen Wald, wo er jagte und sich vergnügte, bis er sich müde und durstig fühlte. Auf der Suche nach Wasser fand er einen Teich mit dem kühlsten, verlockendsten und stillsten Wasser, das man sich vorstellen kann. Löwen können nämlich wie andere Wildtiere auch Wasser riechen, und der Geruch dieses Wassers übertraf alles, was er bisher gerochen hatte, Der Löwe näherte sich dem Wasser und reckte seinen Schädel, um zu saufen. Plötzlich sah er sein Spiegelbild im Wasser— und hielt es für einen anderen Löwen. «O Mann», dachte er bei sich selbst, «das Wasser gehört wohl einem anderen Löwen — Vorsicht ist angebracht.» Er zog sich zurück, aber der Durst trieb ihn wieder zum Wasser, und ein zweites Mal sah er den Kopf eines furcht erregenden Löwen, der ihn aus dem Wasser anblickte. Diesmal hoffte der Löwe, er könnte den anderen Löwen verscheuchen; und so riss er sein Maul auf- und ließ ein gewaltiges Gebrüll erschallen. Aber kaum hatte er seine Zähne gefletscht, als der andere Löwe natürlich ebenfalls seinen Rachen aufriss und das schien unserem Löwen ein schrecklicher und gefährlicher Anblick zu sein. Ein ums andere Mal scheute der Löwe zurück und näherte sich dann wieder dem Teich. Und ein ums andere Mal machte er dieselbe Erfahrung. Nach einer langen. Zeit war er jedoch so durstig geworden und verzweifelt, dass er beschloss: «Löwe hin, Löwe her - ich werde jetzt von diesem Teich trinken.» Und wahrlich, kaum hatte er sein Gesicht ins Wasser getaucht, als der andere Löwe verschwand!
Shah 1978,
zitiert nach Bernhard Trenkel
Bernhard Trenkle: Die Löwen-Geschichte.
Hypnotisch-metaphorische Kommunikation und Selbsthypnosetraining.
Mit freundlicher Genehmigung des Carl-Auer Verlag, Heidelberg, 7. Aufl. 2016, ISBN 978-3-8497-0160-4
www.carl-auer.de/die-lowen-geschichte